Wie bewältigen Hochleistungsteams und Top Performer in den unterschiedlichsten Bereichen die Herausforderungen und entwickeln eine hohe Agilität? Lassen sich Muster bei völlig unterschiedlichen Teams finden, die auf ähnliche Grundprinzipien zurückgeführt werden können?
Als „Hochleister“ definierten wir Teams und Organisationen, die aus unterschiedlichen Perspektiven und unter verschiedenen Bewertungsmaßstäben besondere Leistungsfähigkeit im Vergleich zu ähnlichen Organisationen im gleichen organisationalen Setting erkennen ließen. Hochleister wurden also als die Besten einer Vergleichsgruppe definiert.
Seit gut fünfzehn Jahren beschäftigen wir uns, zusammen mit unterschiedlichen Forscherteams mit dem Thema „Hochleistung“, wobei sowohl die Faszination und das Interesse an besonderer Leistung, als auch an den Entstehungsbedingungen dieser Leistung im Vordergrund steht.
Im Rahmen unserer Untersuchungen konnten wir signifikante Gemeinsamkeiten zwischen völlig unterschiedlichen Teams feststellen. Diese Prinzipien von Hochleistungsteams lassen sich anhand von 6 Faktoren beschreiben:
Hochleister sind die Besten einer Vergleichsgruppe. Es sind Teams und Organisationen, die aus unterschiedlichen Perspektiven und nach verschiedenen Bewertungsmaßstäben betrachtet, verglichen mit ähnlichen Gruppen im selben Setting besonders leistungsfähig sind. In unserer langjährigen Forschung haben wir ein sehr breites Spektrum exzellenter Leistungserbringer in sehr unterschiedlichen Feldern analysiert, unter anderem Sterneköche, Segler, Symphonieorchester, Motorsportler, Rettungskräfte, Teams in der zivilen und militärischen Luftfahrt, Sondereinsatzkommandos der Polizei und industrielle Instandhaltungsteams, die besondere Anforderungen erfüllen müssen.
Wir haben also herausragende Leistungsträger in möglichst unterschiedlichen Feldern identifiziert und mithilfe eines Multi-Methoden-Ansatzes untersucht: Die Erhebungen basieren sowohl auf ausführlichen qualitativen Interviews mit Mitgliedern der Hochleistungsteams als auch auf fragebogengestützten, quantitativ orientierten Untersuchungen sowie auf teilnehmenden Beobachtungen und Videoanalysen. In all diesen Analysen gingen wir der Frage nach, wie diese Exzellenz entsteht und ob es möglicherweise Muster gibt, die über die unabhängigen Handlungsfelder hinweg als Gemeinsamkeiten des Hochleistungshandelns zu erkennen sind.
Ein wesentliches Ergebnis dieser Untersuchungen: Die eine Hochleistungsformel gibt es so nicht. Hochleistung hat eine hohe „kausale Ambiguität“ (Wernerfeld 1984) und ist nur schwer zu kopieren. Eine linear-kausale Erklärung verbietet sich daher. Hochleistung entsteht in einem komplexen historischen Geflecht von situativen Umständen, Interaktionen, Wechselwirkungen und Zusammenhängen. Dennoch zeigen unsere Untersuchungen, dass es Katalysatoren gibt, die in vielen Bereichen die Entstehung und Aufrechterhaltung von Hochleistung erst möglich machen. Wir haben Muster von Faktoren identifiziert, die von Situation zu Situation im Detail unterschiedlich interpretiert und angewendet wird, aber auf einer gewissen Abstraktionsebene verallgemeinert als generalisierbare Prinzipien der Hochleistung beschrieben werden kann.
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